CLOWNSZEIT - FEHLERFREUDE

Jeder Mensch ist ein Clown, aber nur wenige haben den Mut, es zu zeigen

 

Über den Perfektionisten staunt man, den Clown liebt man. Er hat viel Lebensweisheit, kennt vor allem seine Schwächen und zeigt sie. Das macht ihn groß und stark. Es gibt nichts Schöneres, als zu lernen, über die eigene Unvollkommenheit zu lachen. Indem ich meine Enge, meinen Neid, meine Ängste, meinen körperlichen Unvollkommenheiten spiele und zeige, werde ich immer freier und entdecke dadurch eine größere Gelassenheit und Kreativität, auch mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen.
Egal, was ich mache, ich versuche fast mit einer kleinen Leidenschaft, Fehler zuzulassen und sie zu fördern, wo ich sie spüre. Dahinter ist nicht die Freude, über den Fehler das Richtige zu finden, damit ich daraus lernen kann, sondern die Freude der Überraschung, was geschieht, wenn man den Fehler macht - die Fehlerfreude. Eine Liebesbeziehung zwischen den Fehlern und den vielen Lösungsversuchen.

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Theaterspielen bietet die Möglichkeit zur Selbsterfahrung. Ich brauche nicht immer gegen mein Verhalten, das ich nicht mag, ankämpfen und mich ermüden, indem ich es verstecke. Im Gegenteil: Im Theater kann ich alles zeigen und die einsamsten, frustrierendesten Tiefpunkte wie glanzvolle Heldentaten erleben.
Wenn ich mir einer meiner Seiten bewusst bin, bin ich freier und habe einen erweiterten Handlungsspielraum, auch im täglichen Leben. Ich kann mich durch die verschiedensten Rollen besser kennen lernen und auch verborgene Seiten entfalten.
Diese Arbeit richtet sich an alle, die lernen möchten, selber die eigenen Lebenssituationen durchs Spiel in die Hand zu nehmen und zu bestimmen. So bekommt mein Theaterspiel eine Qualität, in der ich lernen kann, im Leben meine Rolle zu finden und andere dabei zu unterstützen.

Ich werde im Sprechen sicherer, freier und wirkungsvoller, bewege mich selbstbewusster und natürlicher, lerne zu improvisieren, damit ich mich in allen Lebenssituationen kreativ, engagiert und persönlich einbringen kann. Den anderen nehme ich auch lebendiger und frischer wahr, wenn ich selber lebendiger bin.